Dieser erste Beitrag befasst sich mit dem von diversen großen deutschen Festivals bekannten Handbrot. Wer das Original außerhalb der Festivalsaison besuchen möchte, findet auf http://handbrotzeit.de weitere Informationen.
Dieser Klassiker eines festivalüblichen Snacks für zwischendurch zeichnet sich besonders durch seine harmonische Abstimmung zwischen den Hauptzutaten Brot, Käse und (wahlweise) Schinken oder Pilze (Champignons)aus, garniert mit einem Klecks Sauerrahm. Durch seine sättigende Art und die durch das Brot gegebene Fähigkeit, den zuvor getrunkenen Alkohol aufzusaugen, ist das klassische Dresdner Handbrot auch aufgrund seines hervorragenden preis-Leistungs-Verhältnis von ca. 4€ pro Portion ein Muss für jeden Festivalgänger.
Umso mehr freut es mich, dass ich nun
einen Ableger in der Opladener Fußgängerzone vorfinden konnte.
Die Lage im Zentrum des Marktes scheint mir optimal gewählt, sodass - eingerahmt von den beiden Glühweinständen am Anfang und Ende des Marktes- sehr viele Besucher angesprochen werden können. Die unscheinbare Hütte ohne viel Eigenwerbung präsentiert den Stand jedoch nicht sehr gut. Allerdings laden öffentliche Sitzgelegenheiten direkt neben dem Stand zum verweilen ein.
Angeboten werden auch hier die klassischen Sorten Käse-Schinken sowie Käse-Pilze zum Preis von 4€.
Mein Käse-Schinken Handbrot wurde vor meinen Augen frisch zubereitet, sodass ich den Stand weiter unter die Lupe nehmen konnte. Der Händler kam seiner Stimme nach aus einer in Mitteldeutschland ansässigen Region. Das Händlerschild verriet mir meine zuvor getätigte Vermutung. Der Rest des Standes bot eine großzügige Arbeitsfläche zur Produktion des Handbrotes.
Nun zum Kulinarischen:
Da ich Handbrote in der Regel nur auf Festivals konsumiert habe, und dort oft schon eine geringe Menge Alkoholischer Getränke verköstigt habe, stellt dieses Opladener Handbrot ein Novum dar, da ich beim Verzehr sowohl hungrig als auch nüchtern war, weshalb dieser Bericht als eigenständig zu werten ist.
Das Handbrot kam frisch aus dem Ofen und wurde mir leicht dampfend auf einem Pappteller serviert. Mit den Worten: "guten Apetitt, und wenns Schmeckt morgen wiederkommen" wurde ich vom freundlichen Händler verabschiedet. Der Geruch von frisch gebackenem Brot zog in meine Nase als ich den ersten Bissen tätigte.
Das Handbrot schmeckte ausgezeichnet gut, die oben bereits beschriebene Symbiose zwischen Käse und Schinken war ausreichend gegeben. Nach wenigen Minuten war das Handbrot verschlungen.
Zu erwähnen ist jedoch, das der von Festivals übliche cremige Sauerrahm-Aufschlag und die Garnierung mit Schnittlauch fehlte. Das Handbrot wirkte so leicht lieblos auf seinem Pappteller. Auch fiel mir auf, dass der Teig aus Roggenmehl gemacht wurde, was der sättigenden Funktion keinen Abbruch tat, diesen eher bekräftigte, für mich aber ungewöhnlich erschien. Im Vergleich zur Festival-Version bin ich mir jedoch nicht mehr sicher, ob das Handbrot immer so gemacht wird, oder ob es eine Art Winteredition oder eine Eigenart/eigenes Rezept des Händlers darstellen soll.
Fazit: Das Handbrot sticht geschmacklich aus den üblicherweise auf Weihnachtsmärkten angebotenen Speisen wie Crepes und Reibekuchen deutlich heraus, nicht nur wegen seiner nicht so vor Fett triefenden und satt machenden Art. Man kann das Handbrot auf dem Opladener Weihnachtsmarkt durchweg empfehlen, allerdings sollte man auch nicht zu viel erwarten. Als Überbrückung der Festivalsaison bis zum nächsten Sommer stellt diese Handbrotversion ein solides Angebot dar. Wer sich seine Festivalerinnerungen auffrischen möchte, ist hier gut bedient, ich kann es aber auch verstehen, wenn man das Handbrot nur auf Festivals essen möchte. Denn bleiben wir ehrlich: Ein echter Handbrot-Genuss stellt sich halt nur auf Festivals ein.
So weit von mir und bis zum nächsten getesteten kulinarischen Highlight.
Euer Festivalfood-Kritiker. Bon Appetit
Der Opladener Weihnachtsmarkt ist noch bis zum 30.12.2016 täglich geöffnet. Weitere Informationen unter Weihnachtsmarkt Opladen 2016
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