Mittwoch, 28. Dezember 2016

Spezialausgabe zum Ende der Weihnachtszeit. Reibekuchen

Liebe Festivalfood-Feinschmecker,
Die heutige Ausgabe dieses Blogs liefert eine heute auch einen investigativen Part, angelehnt an das Premium-TV-Format "Team Wallraff, Reporter decken auf".
Mir ist es gelungen, einen fast exklusiven Blick hinter die Kulissen einer Weihnachtsmarkt-Bude werfen zu können, und dies alles mit versteckter Kamera festhalten zu können. Dank freundlicher Mithilfe des Standleiters. Seid gespannt.

Doch zunächst einmal mein heutiges Ziel. Ich habe mich aufgrund auftretender Kritik (an dieser Stelle noch einmal vielen Dank dafür), die mir vorwarf mich zu stark auf einen Markt zu beschränken, dieses Mal einen neuen Markt ausprobiert. Den Christkindchenmarkt in Leverkusen-Wiesdorf.
Der Weihnachtsmarkt ist einer der wenigen, die auch nach den Feiertgen noch zum verweilen und einkaufen einladen. Daher kam mir das sehr gelegen. Als heutige Spezialität habe ich den im rheinischen Volksmund als "Himmel un Ääd" titulierten Reibekuchen auserkoren.
Die Lage unter dem Leverkusener Rathaus zu Beginn des Marktes ist besonders durch die hier vorzufindende, fast strikte Trennung zwischen Imbiss und Shoppingständen zu beschreiben. Dadurch werden die unterschiedlichen Zielgruppen optimal entzerrt, allerdings ist dadurch die "Fressmeile" nebst Glühweinständen recht überfüllt.

Der Stand ist entsprechend der Gesamtoptik der "Fressmeile" ansprechend beleuchtet und pass durch seinen urigen Hüttenstil sehr gut in die Szenerie.
Angeboten werden hier Reibekuchen. Wahlweise mit Apfelmus oder ohne, jeweils zum Preis von 3,50€. Für Kinder gibt es auch Kinderportionen mit einem Reibekuchen zu 1,60€.




Zum Kulinarischen:
Ich entschied mich selbstverständlich für den Reibekuchen mit Apfelmus. Schließlich kostet der 
Reibekuchen ohne Mus genauso viel. Wäre also ein schlechter Kauf gewesen.
Ich bekam drei Reibekuchen auf einem Pappteller serviert. Das Apfelmus wurde aus einer ca. 5l großen Konservendose herausgelöffelt. Ein wenig unpassend. 
Optisch betrachtet waren die übereinander gestapelten Reibekuchen kross gebacken, die Menge ausreichend und auch die Apfelmusmenge zur Reibekuchenmenge gut abgestimmt. Allerdings war der obere Reibekuchen eher konzentrisch gebacken. Außen sehr sehr kross, innen sehr sehr weich, im äußeren Halbfeld also ideal. Die Esstemperatur war so gegeben, dass man die Reibekuchen gekonnt mit den Fingern essen konnte. nicht zu heiß und nicht zu kalt. Durch die Stapellagerung sickerte jedoch das Fett der beiden oberen Reibekuchen auf den untersten hindurch, sodass dieser sehr durchtrieft war und an Krossigkeit verlor. So ergaben sich mit den 3 Reibekuchen auch 3 verschiedene Geschmackseindrücke. Die auch vorhandenen runden größeren Pappteller wurden aus einem mir nicht ersichtlichen Grund nicht verwendet. Schade.




Fazit:
Eins vorweg: Die Reibekuchen per se waren nicht schlecht. Allerdings haben viele kleinere Eindrücke das geschmackliche Gesamtbild zerstört. Die lieblose Innendekoration des Standes, die eher ungelernte Bedienung, die oben beschriebene Dosenmus-Problematik, die ich in einem seriösen Stand einfach nicht erwartet hätte.
Was allerdings das Fass zum überlaufen brachte, ist eindeutig die auf der Arbeitsplatte zurückgelassene Apparatur, die ich sonst nur aus der Baubranche kenne. Und dort zum Anmischen von Fugenmörtel und Putz. Also aus sehr "dreckigen" Berufen. Was das nun in einer Weihnachtsmarkt-Bude zu suchen hat erschließt sich mir nicht ganz. Selbst wenn, wie ich vermute dieses Gerät zum "Kartoffelteiganrühren" verwendet wird, ist es ein Unding, dies so offen rumliegen zu lassen und damit die Kunden zu verschrecken. Und das vor Allem in der Haupt-Weihnachtsmarktzeit gegen 19.30 Uhr, wo sicher viele Besucher nach ihrer Arbeit noch auf einen Glühwein vorbeischauen kommen. Schließlich hat der Stand auch einige "Versteckmöglichkeiten" nicht in Kundensicht. Das jetzt aber alles auf den offensichtlich unerfahrenen Reibekuchenbäcker zu schieben ist zu plump. Vielleicht habe ich auch einfach einen falschen Tag erwischt. Aber solche Anfängerfehler sind einfach nicht vertretbar. Das dabei aber kein richtiges "Himmel un Ääd"-Gefühl aufkommen will ist sicher verständlich.


So weit von mir und bis zum nächsten getesteten kulinarischen Highlight. 

Euer Festivalfood-Kritiker. Bon Appetit 



Der Weihnachtsmarkt in Leverkusen-Wiesdorf ist noch bis zum 30.12.2016 täglich geöffnet. Weitere Informationen unter Christkindchenmarkt Leverkusen 2016

P.S.: Ich freue mich natürlich über eure Kommentare und Kritik, gerne nehme ich auch Testwünsche entgegen, sofern diese realisierbar sind.

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Flammkuchen - traditionell lecker?

Hallo liebe Festivalfood-Feinschmecker.
Unserer kulinarischen Reise führt uns heute wiedermal auf den Weihnachtsmarkt in Köln. Allerdings dieses mal auf den Markt der Engel am Neumarkt mitten in Köln.
Heute durfte ich für euch einen zeitlosen Klassiker an Volksfesten und Festivitäten jeglicher Art austesten: Den Flammkuchen.
Flammkuchen ist überwiegend aus dem elsässischen Raum bekannt, allerdings ist er durch seine simple Bauart auch in anderen Regionen bekannt und allseits beliebt. So auch hier in Köln.

Die Lage des Standes an einer der Stirnseiten des ovalen Platzes ist zwar nicht optimal, allerdings liegt der Stand genau zwischen Toilette und Glühweinstand, also sehr präsent für die trinkenden Besucher. In einer klassischen Weihnachtsmarkt-Bude werden hier vier verschiedene Arten von Flammkuchen angeboten.


Preislich bewegt sich der Flammkuchen
zwischen 3,50€ und 5,50€ je nach Machart.

Die drei Beschäftigten unterteilten sich in Bäcker, Bediener und Kassierer, sodass hier eine sehr schnelle Bedienung vorzufinden war.

Ebenfalls wird hier auch ein "Frankenlaib", also ein Laib Brot angeboten. Der Intention des Marktes nach wurde der Laib als Weihnachtsbrot tituliert, eine Geschmacksprobe offenbarte jedoch ein ordinäres Brot, aber zurück zum Flammkuchen, dem Hauptthema dieses Eintrags.

Zum Kulinarischen:

Ich entschied mich für den hier als "klassisch" bezeichneten Flammkuchen mit Zwiebel, Käse und Speck. Der Flammkuchen wurde auf einem Pappteller serviert und überragte dessen Größe, sodass dieser leicht geschichtet werden musste. Die Größe der Portion ist völlig ausreichend.
Der Flammkuchen ist leicht goldgelb gebacken, der Boden hauchzart und dünn. Leider waren nicht sämtliche Stellen des Teiges mit Käse bedeckt und auch der Speck war nicht gleichmäßig auf dem Flammkuchen verteilt, sodass man teilweise nur in Teig, nur in Käse oder eben in ein Schinkennest gebissen hat. Auch wirkte der Flammkuchen im Gesamten sehr überladen mit Käse und sehr fettig. Dies ist vermutlich der intensiven Käsesorte zu verdanken, die einen hohen Fettgehalt besitzt.

Fazit:

Der Flammkuchen sättigt. Soviel zu seinen Vorzügen. Leider ist durch die bereits beschriebenen kleineren Mängel ein größeres "Übel" geworden. Das Gesamtbild überzeugt leider nicht, der Flammkuchen ist zwar in seiner Machart eindeutig als Flammkuchen erkennbar, allerdings kann er geschmacklich und preislich in keiner Weise überzeugen. Zwar ist er mit seinen 4,50€ eher im preislichen Mittel von Weihnachtsmarktleckereien einzuordnen, jedoch rechtfertigt sich der Preis hier bezüglich des gebotenen nicht.


So weit von mir und bis zum nächsten getesteten kulinarischen Highlight. 

Euer Festivalfood-Kritiker. Bon Appetit 


Der Weihnachtsmarkt am Kölner Neumarkt ist noch bis zum 23.12.2016 täglich geöffnet. Weitere Informationen unter Weihnachtsmarkt Neumarkt Köln 2016

P.S.: Ich freue mich natürlich über eure Kommentare und Kritik, gerne nehme ich auch Testwünsche entgegen, sofern diese realisierbar sind.

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Backfisch - Eine Festivaltradition

Hallo liebe Festivalfood-Feinschmecker,
Bei der heutigen Ausgabe dieses Blogs möchte ich mit einer für mich und viele meiner Mitreisenden zu den Festivals in ganz Deutschland und Europa dazugehörigen Tradition einen Festival-Klassiker porträtieren. Der Backfisch gehört auf jedes gute Festival und auch auf Volksfeste. Auch auf Wochenmärkten sind Backfische ein gern gesehener und gegessener Snack.
Für mich gehört ein Backfisch zum Festival, wie für andere das Amen in der Kirche. So ist es wenig verwunderlich, dass ich heute Hermanns XXL-Backfisch auf dem Opladener Weihnachtsmarkt ausgetestet habe.

Backfisch-Stand nebst Krüppeltanne
Die Lage des Standes befindet sich direkt am Eingang des Weihnachtsmarktes unmittelbar hinter dem für die Leverkusener Weihnachtsmärkte typischen missratenen Weihnachtsbaum. Aufgrund der finanziellen Notlage der Stadt scheint wohl kein hübscher Baum im Budget zu liegen, weshalb die Leverkusener Bürger ihren Weihnachtsbäumen den passenden Spitznamen "Krüppeltanne" verpassten. So ist die Krüppeltanne nun auch schon seit mehreren Jahren eine allseits bekannte Tradition.

Der Stand besteht aus einem individuellen Foodtruck-Anhänger in den niederländischen Nationalfarben gehalten, da ich dem Stand entnommen habe, dass Herman aus den Niederlande kam. Dadurch hebt sich der Stand gut von den übrigen Standard-Marktbuden ab und lädt auch mit einem großen Transparent zu weihnachtlicher Stimmung ein. Vermutlich, um den Wagen besser in den Weihnachtsmarkt zu integrieren, da er ansonsten mit seiner Optik eher einem Jahrmarkt oder Wochenmarkt entspricht.


Angeboten werden neben dem übermäßig groß präsentierten XXL-Backfisch auch andere Leckereien wie Fischbrötchen, Kibbeling und andere Spezialitäten aus dem Reich der Meere.
Ich entschied mich für den XXL-Backfisch, wie es sich für die bereits beschriebene Festivaltradition gehört. Aufgrund der mittäglichen Uhrzeit war vor dem Stand eine recht lange Schlange, außerdem, soviel sei vorweg gesagt, bekommt man hier auch für sein Geld ordentlich etwas geboten.
Der XXL-Backfisch für 5€ wird wahlweise mit Knoblauchsauce oder Remoulade serviert.


Nun zum Kulinarischen:
XXL-Backfisch Brötchen mit Remoulade
Ich wählte die Remouladen-Version, da ich zum Verzehrzeitpunkt meinen Arbeitstag noch vor mir hatte. Der Backfisch war sehr heiß, da er aufgrund der bereits erwähnten Schlange dem Fettbad gerade erst kurz zuvor entsprungen ist. Die Panade war knusprig braun, der Fisch als solcher, ausgeschrieben als Seehecht, hauchzart und geschmacklich sehr gut. In Symbiose mit der Remoulade bildete sich der klassische Backfischgeschmack im Mund.

Das Preis-Leistungsverhältnis war überdurchschnittlich gut. Für 5€ bekam ich ein etwa dreimal so großes Stück Backfisch im Vergleich zum Brötchen. Der Backfisch war sehr sättigend und durch die große Porti
on ist er schon eine ordentliche Hausnummer. Das ist auch dem Betreiber bewusst, weshalb das Schild "Wir teilen keinen Backfisch" omnipräsent an der Vitrine prangert. 


Fazit:
Geschmacklich war der XXL-Backfisch von ordentlicher Qualität und sehr großem Volumen. Durch seine optimale Lage auf dem Weihnachtsmarkt kann man sich hier auch ohne viel weihnachtlichem Tamtam schnell sättigen, denn wer Hunger hat wird hier definitiv satt. Für Kinder ist die Portion jedoch nicht zu empfehlen, höchstens mit dem obligatorischen "Räuberteller".  Alles zusammengenommen ein starker Auftritt von Herman's XXL-Backfisch.

So weit von mir und bis zum nächsten getesteten kulinarischen Highlight.

Euer Festivalfood-Kritiker. Bon Appetit


Der Opladener Weihnachtsmarkt ist noch bis zum 30.12.2016 täglich 
bis 22 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter Weihnachtsmarkt Opladen 2016

P.S.: Ich freue mich natürlich über eure Kommentare und Kritik, gerne nehme ich auch Testwünsche entgegen, sofern diese realisierbar sind.

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Weihnachtsmarkt-Waffel

Hallo liebe Festivalfood-Feinschmecker.

Teil 3 auf unserer kulinarischen Reise führt uns heute wiedermal auf den Weihnachtsmarkt in Köln.
Der geneigte Leser wird sich wahrscheinlich fragen, was eine Waffel mit Festivalfood zu tun hat.
Ich selbst muss zugeben, dass ich auf Festivals auch noch keinen Waffelstand gesehen habe. Eher einen Crêpes-Stand, wobei ich dort noch nie auf das Angebot geachtet habe, oder speziell ob es dort Waffeln gibt. Vielleicht ist das ja eine Überlegung wert, sodass sich der Kreis zu meinem Blog schließen würde.

Seis drum, bedingt durch meinen Mitreisenden bekamen wir einen plötzlichen Heißhungeranfall auf eine frisch gebackene Waffel. Dies endete letztendlich in einer Odyssee über insgesamt drei Weihnachtsmärkte, und das mitten in der selbsternannten Weltstadt Köln. Eigentlich unbegreiflich, aber die Märkte am Dom und Altermarkt scheinen ihren (kulinarischen) Fokus auf touristenkonforme und zumeist flüssige Waren zu beschränken. Nun ja, weshalb ich dann einen belgischen ("Brüsseler") Waffelstand erst am Heumarkt gefunden habe, erschließt sich mir dennoch nicht.
Der Stand besticht durch seine Lage direkt am Eingang des Marktes der Heinzel in Rheinnähe am Kölner Heumarkt. In einer klassischen Weihnachtsmarkt-Bude werden hier belgische Waffeln unterschiedlichster Art von Preisen zu 3-7€ (je nach Topping) angeboten. Aufgrund der bereits beschriebenen Seltenheit des Produkts der Waffel war die Warteschlange beachtlich. So konnte ich etwas länger den Stand und die Arbeitsweise in diesem beobachten.

Die drei Bedienungen waren alle auf Zack und scheinbar geübt darin,die wartende Meute schnell zu bedienen.
Auf der Theke standen Modelle der unterschiedlichen Waffelsorten.
Da mir diese doch sehr künstlich aussehenden Abbilder logischerweise nicht zusagten, ging ich zum Klassiker "Waffel mit Puderzucker" für 3€ über.

Nun zum Kulinarischen:
Die Waffel wurde auf einem Pappteller mit einem Einweg-Holzgöffel serviert. Wahrscheinlich für die Kirschversion der Waffel.
Wie auf dem Beweisfoto zu erkennen, wurde leider etwas halbherzig mit dem Puderzuckerstreuer umgegangen, was leider die Waffel nicht vollends bedeckte, ich aber dem Stress durch die hohe Warteschlange zuschreibe. Geschmacklich war die Waffel sehr ausdrucksstark. Die Konsistenz war sehr weich und doch fest genug, alles in Allem sehr fluffig, Die Portion ist an der einer klassischen Waffel gehalten, ca. 3 cm dick und ausreichend sättigend.

Fazit:
Die Waffel scheint in Köln nicht so gern gegessen zu werden, was die Seltenheit dieses Waffelstandes ausdrückt. Dafür war die Waffel jedoch von außerordentlicher geschmacklicher Qualität und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt zumindest bei der Puderzuckerversion. Waffelenthusiasten werden hier sicherlich auf ihre Kosten kommen. 

So weit von mir und bis zum nächsten getesteten kulinarischen Highlight. 

Euer Festivalfood-Kritiker. Bon Appetit 

Der Weihnachtsmarkt am Kölner Heumarkt ist noch bis zum 23.12.2016 täglich geöffnet. Weitere Informationen unter Weihnachtsmarkt Altstadt Köln 2016

P.S.: Ich freue mich natürlich über eure Kommentare und Kritik, gerne nehme ich auch Testwünsche entgegen, sofern diese realisierbar sind.

Mittwoch, 30. November 2016

Handbrot die Zweite

Hallo liebe Festivalfood-Feinschmecker,
Bei der zweiten Ausgabe dieses Blogs möchte ich an das Thema der vergangenen Woche anknüpfen, da es mir gelungen ist, einen annähernden Vergleich zum original Handbrot zu finden.
Dieser Handbrotzeit-Stand, diesmal auch mit dem wie beim Original verwendeten Suffix "-zeit" strahlte wesentlich mehr Charme aus, als der Stand in Opladen. Dies liegt zum einen an der abendlichen Dämmerung, die beim Besuch in Opladen fehlte, aber auch an dem wesentlich schöner geschmückten Stand nebst Lichterkette und Tanne. Der Stand liegt gegenüber eines Glühweinstands und vermittelt so den bereits im ersten Artikel angeklungenen Reiz, das Handbrot mit alkoholischen Getränken zu konsumieren.

Zur Freundlichkeit der Bediener kann ich dieses Mal leider keine Aussage tätigen, da ich mir mein Handbrot mitbringen ließ. Aufgrund der späten Stunde und der damit verbundenen Schließung des Marktes ergatterte ich das letzte Handbrot, dieses Mal in der Champignon-Version.
Zum Preis von 5€ erhielt ich diesmal auch ein Topping von Sauerrahm und Schnittlauch, ich merke aber direkt an, das ich den Preis von 5€ als sehr hoch einstufe. Auch dieser Stand bietet die klassischen Handbrotversionen Käse-Schinken und Käse-Champignon an.

Nun zum Kulinarischen: 
Meine vorherige Aussage, dass ein Handbrot nicht aus Roggen gemacht wird, muss ich nach diesem Handbrot teilweise revidieren. Hier war es ein Weizen/Roggen-Gemisch, also sowohl optisch heller und sättigend durch den Roggen.
Die Qualität und der Geschmack des Handbrots waren ausgezeichnet, auch wenn das Topping in recht kleiner Menge auf dem Handbrot war. Ich bin dies auf Festivals meist "schmandiger" gewohnt. Gegenüber dem Opladener Handbrot bildete sich durch die Wärme des Handbrots und der Kühle des Topping eine optimale Esstemperatur im Gaumen. Perfekt.
Dieses Handbrot stellt die zuvor abgelieferte solide Form des Opladener Handbrots regelrecht in den Schatten, obwohl der geschmackliche Unterschied sich nicht so deutlich ausdrücken lässt wie der Preisunterschied von deutlichen 20%.

Fazit: Dieses Handbrot ist ausnahmslos zu empfehlen. Ein jeder der bereit ist, den doch sehr hohen Preis von 5€ für ein fast originales Handbrot zu zahlen, sollte sich beeilen, da der Markt der Heinzel in der Kölner Altstadt am Rheinufer nur noch knapp 3 Wochen geöffnet ist. Andernfalls muss man wieder sehr lange auf ein Handbrot Angebot in der Nähe warten.


So weit von mir und bis zum nächsten getesteten kulinarischen Highlight.

Euer Festivalfood-Kritiker. Bon Appetit

Der Weihnachtsmarkt am Kölner Heumarkt ist noch bis zum 23.12.2016 täglich geöffnet. Weitere Informationen unter Weihnachtsmarkt Altstadt Köln 2016

P.S.: Ich freue mich natürlich über eure Kommentare und Kritik, gerne nehme ich auch Testwünsche entgegen, sofern diese realisierbar sind.

Mittwoch, 23. November 2016

Handbrot in Opladen

Willkommen liebe Leserinnen und Leser, liebe Feinschmecker und solche, die es werden wollen.

Dieser erste Beitrag befasst sich mit dem von diversen großen deutschen Festivals bekannten Handbrot. Wer das Original außerhalb der Festivalsaison besuchen möchte, findet auf http://handbrotzeit.de weitere Informationen.

Dieser Klassiker eines festivalüblichen Snacks für zwischendurch zeichnet sich besonders durch seine harmonische Abstimmung zwischen den Hauptzutaten Brot, Käse und (wahlweise) Schinken oder Pilze (Champignons)aus, garniert mit einem Klecks Sauerrahm. Durch seine sättigende Art und die durch das Brot gegebene Fähigkeit, den zuvor getrunkenen Alkohol aufzusaugen, ist das klassische Dresdner Handbrot auch aufgrund seines hervorragenden preis-Leistungs-Verhältnis von ca. 4€ pro Portion ein Muss für jeden Festivalgänger.

Umso mehr freut es mich, dass ich nun
einen Ableger in der Opladener Fußgängerzone vorfinden konnte.


Die Lage im Zentrum des Marktes scheint mir optimal gewählt, sodass - eingerahmt von den beiden Glühweinständen am Anfang und Ende des Marktes- sehr viele Besucher angesprochen werden können. Die unscheinbare Hütte ohne viel Eigenwerbung präsentiert den Stand jedoch nicht sehr gut. Allerdings laden öffentliche Sitzgelegenheiten direkt neben dem Stand zum verweilen ein.

Angeboten werden auch hier die klassischen Sorten Käse-Schinken sowie Käse-Pilze zum Preis von 4€.
Mein Käse-Schinken Handbrot wurde vor meinen Augen frisch zubereitet, sodass ich den Stand weiter unter die Lupe nehmen konnte. Der Händler kam seiner Stimme nach aus einer in Mitteldeutschland ansässigen Region. Das Händlerschild verriet mir meine zuvor getätigte Vermutung. Der Rest des Standes bot eine großzügige Arbeitsfläche zur Produktion des Handbrotes.

Nun zum Kulinarischen:
Da ich Handbrote in der Regel nur auf Festivals konsumiert habe, und dort oft schon eine geringe Menge Alkoholischer Getränke verköstigt habe, stellt dieses Opladener Handbrot ein Novum dar, da ich beim Verzehr sowohl hungrig als auch nüchtern war, weshalb dieser Bericht als eigenständig zu werten ist.

Das Handbrot kam frisch aus dem Ofen und wurde mir leicht dampfend auf einem Pappteller serviert. Mit den Worten: "guten Apetitt, und wenns Schmeckt morgen wiederkommen" wurde ich vom freundlichen Händler verabschiedet. Der Geruch von frisch gebackenem Brot zog in meine Nase als ich den ersten Bissen tätigte.
Das Handbrot schmeckte ausgezeichnet gut, die oben bereits beschriebene Symbiose zwischen Käse und Schinken war ausreichend gegeben. Nach wenigen Minuten war das Handbrot verschlungen.
Zu erwähnen ist jedoch, das der von Festivals übliche cremige Sauerrahm-Aufschlag und die Garnierung mit Schnittlauch fehlte. Das Handbrot wirkte so leicht lieblos auf seinem Pappteller. Auch fiel mir auf, dass der Teig aus Roggenmehl gemacht wurde, was der sättigenden Funktion keinen Abbruch tat, diesen eher bekräftigte, für mich aber ungewöhnlich erschien. Im Vergleich zur Festival-Version bin ich mir jedoch nicht mehr sicher, ob das Handbrot immer so gemacht wird, oder ob es eine Art Winteredition oder eine Eigenart/eigenes Rezept des Händlers darstellen soll.

Fazit: Das Handbrot sticht geschmacklich aus den üblicherweise auf Weihnachtsmärkten angebotenen Speisen wie Crepes und Reibekuchen deutlich heraus, nicht nur wegen seiner nicht so vor Fett triefenden und satt machenden Art. Man kann das Handbrot auf dem Opladener Weihnachtsmarkt durchweg empfehlen, allerdings sollte man auch nicht zu viel erwarten. Als Überbrückung der Festivalsaison bis zum nächsten Sommer stellt diese Handbrotversion ein solides Angebot dar. Wer sich seine Festivalerinnerungen auffrischen möchte, ist hier gut bedient, ich kann es aber auch verstehen, wenn man das Handbrot nur auf Festivals essen möchte. Denn bleiben wir ehrlich: Ein echter Handbrot-Genuss stellt sich halt nur auf Festivals ein.

So weit von mir und bis zum nächsten getesteten kulinarischen Highlight.

Euer Festivalfood-Kritiker. Bon Appetit

Der Opladener Weihnachtsmarkt ist noch bis zum 30.12.2016 täglich geöffnet. Weitere Informationen unter Weihnachtsmarkt Opladen 2016